KIT Energy Lab 2.0

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2019
Bildung & Forschung
Hermann-von-Helmholtz-Platz 1
76344 Eggenstein-Leopoldshafen
Deutschland
Bildung & Forschung
Sonstiges
Kunststoff
Vollglasfassade
Freiformdach
aussenbündig
hinterlüftet
Architekt
Architekt
Behnisch Architekten Partnerschaft mbB

Das Energy Lab 2.0 am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ist eine intelligente Plattform, um das Zusammenspiel der Komponenten in den Energiesystemen der Zukunft zu erforschen und insbesondere die Energiewende in Deutschland durch die Integration erneuerbarer Energien zu beschleunigen. Elektrische, thermische und chemische Energieflüsse sowie neue Informations- und Kommunikationstechnologien werden in einem Anlagencluster zusammengeführt. Projektpartner sind die Helmholtz-Zentren, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und das Forschungszentrum Jülich (FZJ).

Der Neubau des Gebäudes 668 auf einem ehemaligen Experimentiergelände mit Solarenergie im Norden des Campus Nord bietet einen attraktiven, hochwertigen und flexiblen Standort für diese Forschung. Das freistehende Gebäude wirkt wie eine homogene Einheit mit einer transluzenten Gebäudehülle aus Polycarbonat, die die Holzkonstruktion im Inneren durchschimmern lässt und eine großzügige, stützenfreie Versuchshalle sowie einen zweigeschossigen Bürotrakt beherbergt.

Die Haupterschließung erfolgt von Westen über einen gläsernen Windfang in der zentralen Erschließungszone, der zwischen den Büros und der Halle entlang einer leichten Glaswand in das Gebäude führt und großzügige Durchblicke zwischen diesen Gebäudeteilen ermöglicht. Die rechte Seite öffnet sich zu einer Halle, während die Büroräume links ausgerichtet sind. Hier befinden sich auch der Leitstand, die Prüfungsvorbereitung, die Besprechungsräume und die Nebenräume. In der Gebäudemitte führen eine Treppe und ein Aufzug in das Obergeschoss, wo sich weitere Büro- und Vorbereitungsräume sowie eine kleine Personalküche mit Sitzgelegenheiten befinden. Die den Testbereichen zugeordneten Räume grenzen an das Hallenatrium an und bieten direkte Einblicke in diesen Freiraum.

Die Testhalle beherbergt die Bereiche „Power-Hardware in the Loop“ (PHIL) und „Smart Energy System Control Laboratory“ (SESCL) sowie Montageflächen für Tests. Die Halle und das Sheddach sind großzügig mit transluzenten Polycarbonatplatten verkleidet, die einen gleichmäßigen Tageslichteinfall in den gesamten Testbereich ermöglichen. Angrenzende Montagebereiche für technische Bauelemente mit großen Wärmelasten sind nicht Teil des Energiesystems der Gebäudehülle, sondern sorgen mit ihrer Lamellenfassade für eine gleichmäßige Wärmeabfuhr und Hinterlüftung der Bauelemente.

Die Materialität der Halle nimmt Bezüge zu den Nachbargebäuden mit ihrem industriellen Charakter auf. Punktuell in die Bürofassade gesetzte Fensteröffnungen ermöglichen durch ihre zurückhaltende Gestaltung eine gezielte Belichtung der Innenräume. Während hier Holz- und schlichte Glasfassaden das dominierende Gestaltungselement sind, wird die Halle durch die Polycarbonat-Fassade und die Holzkonstruktion des Sheddachs geprägt.

Text: Behnisch Architekten
Fotos: David Matthiessen
Isometrie: Cagla Sen im Seminar FASSADE 4.0 an der TUK

Die Vorarbeit zu dieser Projektpublikation entstand im Rahmen der Baukonstruktionslehre im Seminar FASSADE 4.0 an der TUK durch eine Studienarbeit von Cagla Sen.

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